Dieses Interview ist am 16. September im Super Mittwoch erschienen. Wir danken dem Super Sonntag Verlag, das wir das Interview, geführt von Myriam Weber, veröffentlichen dürfen.
Alsdorf. Mehr als 1.500 Einzelhändler aus 35 Kommunen der Region Aachen beteiligen sich an der Initiative „Heimat shoppen“. Die Aktion des Medienhauses Zeitungsverlag Aachen, der IHK sowie der Kreise Düren und Heinsberg rückt den stationären Handel ins öffentliche Bewusstsein. Peter Steingass, Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft Stadtmarketing Alsdorf, seine Stellvertreterin Heidrun Thater und Geschäftsführer Thomas Bongard erzählen, warum sich Alsdorf der Initiative angeschlossen hat.
Warum setzen sie sich mit Ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit im Vorstand gerne für Ihre Stadt ein?
Peter Steingass: Ich bin davon überzeugt, dass unser Engagement die Stadt und den Einzelhandel nach vorne bringen. Als wir erst kürzlich zum Beispiel hochwertige Sitzbänke auf der Bahnhofstraße aufgestellt haben, haben wir sehr viel positive Resonanz, insbesondere von älteren Bürgern, erhalten. So etwas gibt einem die Motivation, weiter zu machen. Außerdem funktioniert die Zusammenarbeit mit dem Bürgermeister, der Stadtverwaltung und anderen Institutionen sehr gut.
Heidrun Thater: Es ist nicht einfach, Nachwuchs zu finden, denn es gibt nicht viele Menschen, die ihre Freizeit
einem Ehrenamt im Vorstand opfern möchten.
Warum hat sich die Aktionsgemeinschaft Stadtmarketing Alsdorf an der Aktion „Heimat shoppen“ beteiligt?
Peter Steingass: Wir hatten bereits mit der Aktion „Einkaufen in Alsdorf“ Weihnachten 2014 und Ostern 2015 dazu aufgerufen, Alsdorfs Einzelhandel zu unterstützen und die Vorzüge des Einkaufens vor Ort heraus gestellt. „Heimat shoppen“ schließt sich also perfekt daran an. Alsdorfs Einzelhandel ist durchaus sehenswert. Das wollen wir den Menschen noch einmal bewusst machen. Wir möchten den Internethandel damit nicht verteufeln, denn viele Gewerbetreibende verknüpfen offline und online.
Wie ist die Resonanz der Kunden?
Heidrun Thater: Bei uns hat es nur positive Resonanz gegeben. Die Kunden haben nachgefragt, was sich hinter der Aktion verbirgt. Ich habe den Eindruck, sie sind noch mal wachgerüttelt geworden.
Thomas Bongard: Die Kunden betrachten die Verödung der Innenstädte mehr und mehr als Problem. Ich glaube, dass vielen bewusst wird, dass sie dem entgegen wirken können, indem sie den Einzelhandel im Ort unterstützen.
Wie verliefen die Aktionstage?
Peter Steingass: Die Aktionstage sind mit dem Europafest zusammengefallen. Das hat hervorragend gepasst.
Wir haben die Aktionstage daher einfach noch um einen Tag verlängert, da verkaufsoffener Sonntag war. Die Einzelhändler haben ihre Geschäfte dekoriert und es gab Rabattaktionen. Ich habe viele Menschen mit den „Heimat shoppen“-Tüten gesehen. Wir hatten die Tüten im Vorfeld nicht nur an unsere Einzelhandels-Mitglieder verteilt, sondern auch an Nicht-Mitglieder aus dem Handel und sogar an Dienstleister, wie Friseure. Schön ist auch, dass es zu spontanen Einladungen von Flüchtlingen kam, die das Europafest besucht haben.
Wie lautet Ihr Fazit?
Peter Steingass: Die Kombination der Aktionstage mit dem verkaufsoffenen Sonntag und dem Europafest hat sich gelohnt. Die nächste Aktion zum Thema „Heimat shoppen“ wird es zum Laternenfest am 8. November geben.